Theodor Körner - online
Ein Dichterporträt

W i r k u n g  u n d  N a c h w i r k u n g

 

Die politische Lyrik des legendären Freiheitshelden Theodor Körner wurde fast zum Gemeinbesitz des 19.Jahrhunderts. Denn schon bald nach dem Tod Theodors kursierten Abschriften seiner Texte und Lieder; Einzeldrucke wurden verbreitet.    

 

Eine erste Auswahl von Texten nach seinem Tod wurde im November 1813 unter dem Titel "12 freie deutsche Gedichte" durch Körners Freund Wilhelm Kunze veröffentlicht. Diese Sammlung enthielt auch einige Gedichte, die bereits vor Körners Eintritt in die Schar der Lützower entstanden waren. Im gleichen Monat gab auch Freymann in Leipzig "Theodor Körner's Nachlaß" als schmalen Quartband heraus.

Der Vater setzte sich nach dem Tod seines Sohnes intensiv für die Pflege des poetischen Nachlasses ein; er redigierte die Handschriften Theodors, erlaubte sich sogar hier und da, sinnverändernde Formulierungen einzufügen. Die unter dem Titel "Leier und Schwerdt" herausgegebenen politischen Gedichte erlebten von 1814 bis 1819 bereits fünf Auflagen, denen bis 1829 zwei weitere folgten. Übersetzungen trugen den Ruhm der Lieder und Gedichte Körners auch in die Nachbarländer, so die Niederlande, Dänemark und sogar nach Frankreich. In der 'Rhode Island Gazette' (USA) vom 16.11.1827 wurde sein Sonett "Die Wunde brennt..." ("My deep wound burns") abgedruckt; im gleichen Jahr erschien eine englische Edition seiner Gedichte von G. F. Richardson.

 

Gesamtausgaben und Werkausgaben

 

Die Werke Körners wurden im 19.Jahrhundert vielfach aufgelegt. Seine Dramen wurden 1814 zuerst bei Wallishaußer in Wien verlegt; eine in Den Haag gedruckte Ausgabe (1829) fand sogar Verbreitung bis nach Amerika. Die von Karl Streckfuß 1838 im Auftrag der Mutter des Dichters herausgege­bene Ausgabe vereinigte "Sämmtliche Werke", dazu die wesentlichsten Briefe Körners an seine Angehörigen sowie Gedichte zeitgenössischer Autoren über Körner und dessen tragischen Tod.

 

Ihr folgten im 19. und frühen 20.Jahrhundert weitere Gesamtausgaben. Die Volksausgabe von Ernst Hermann erschien sogar in 14 Auflagen. Die histo­risch - kritische Ausgabe von Adolf Stern hielt sich vor allem an die Fassun­gen der Texte, wie sie vom Vater veröffentlicht worden waren. Damit nahm ihr Herausgeber aber auch in Kauf, manche Texte anders zu überliefern, als es die Handschriften vorgaben. Um die spätere Kommentierung zahlreicher Gedichte Körners verdient gemacht hat sich vor allem Augusta Weldler - Steinberg, die im Jahr 1912 eine Ausgabe der Gesammelten Werke herausgegeben hat.

 

Das Bild Körners in der Literaturgeschichte wurde im Wesentlichen geprägt von seinem vaterländisch - politischen Liedgut. Den "Romantiker" Körner  hat man darüber fast vergessen. Seit langem ist keine Ausgabe der Werke Körners mehr erschienen.

Eine kleine Auswahl hat Ernst-Dietrich Güting unter dem Titel "Ausgewählte Gedichte und Lieder" im Jahr 1991 zum 200. Geburtstag Körners herausgegeben. Sie sollte dem heutigen Leser die Möglichkeit geben, auch manches an Körners lyrischem und dramatischem Nachlass für sich neu zu entdecken.

Startseite   |  Lebensdaten Körners   |  Übersicht zum Werk Körners   |  Bildergalerie   |  Buchausgaben   |  Manuskripte   |  Vertonungen und Komponisten   |  Nachwirkung im 19. u.20.Jh.   |  Der Poet mit Gitarre und Säbel   |  Literaturhinweise   |  Impressum   |  Gästebuch